Allgemeines
Jeder hofft, davon verschont zu bleiben: Katastrophen wie Hochwasser, Chemieunfälle oder Großschadensereignisse. Beispiele aus Simbach 2017 oder der als Jahrhunderthochwasser bezeichnete Übertritt der Donau bei Deggendorf zeigen aber: Auch in Bayern müssen wir auf diese unerwarteten Vorfälle vorbereitet sein. Neben Organisationen wie den Feuerwehren, dem Technischen Hilfswerk oder dem Roten Kreuz sind bundesweit auch eigene Katastrophenschutzgruppen jederzeit für Notfälle wie diese gerüstet. Eine davon ist im Landkreis Erding stationiert.
Wann und wie kommt die UG-ÖEL zum Einsatz?
Die Unterstützungsgruppe Örtliche Einsatzleitung, kurz UG-ÖEL, besteht im Landkreis Erding bereits seit vielen Jahren. Erneut reaktiviert wurde sie aber im Jahr 2015. Seitdem ist das Fahrzeug der Einsatzgruppe im Feuerwehrgerätehaus Taufkirchen (Vils) stationiert. Von dort rückt der ELW mit dem Funkrufnamen Kater Erding 13/1 allerdings nicht nur in als Katastrophen klassifizierten Einsätzen aus. Auch bei Großschadensereignissen, wie einem Brand ab Stufe 4 wird er zur Unterstützung der Einsatzleitung vor Ort und zur Koordination der anrückenden Kräfte alarmiert und sorgt am Einsatzort für die Einrichtung einer Führungsleitstelle. Das Team fungiert nicht nur als Assistenz des Einsatzleiters, sondern darüber hinaus als Kommunikationsschnittstelle mit Abschnittsleitern, der Einsatzleiter von Feuerwehr und Rettungsdienst sowie allen anderen am Einsatz beteiligten Organisationen, Unternehmen und Institutionen. Die Führung einer zu jeder Zeit aktuellen Lagekarte gehört ebenso zu den Aufgaben der UG-ÖEL, wie die Kräftedisposition, die Dokumentation des Einsatzes in einem Einsatztagebuch oder die Kommunikation mit Kräften vor Ort und der integrierten Leitstelle via Funk. Im Katastrophenfall bildet die UG-ÖEL zudem die Schnittstelle zwischen dem örtlichen Einsatzleiter und der Führungsgruppe Katastrophenschutz (FüGK). Um hierbei auch in hochgradig stressigen Situationen einen kühlen Kopf zu behalten, absolviert die Truppe regelmäßig Ausbildungen und Übungen und ist ein gut aufeinander eingespieltes Team.
Die Mannschaft
Gut 30 Frauen und Männer aus Taufkirchen (Vils), dem Holzland, Isen, St. Wolfgang, Erding und vielen anderen Orten im Landkreis stellen ehrenamtliche die UG-ÖEL. Jeder von ihnen ist bei der Feuerwehr oder im Rettungsdienst tätig und verfügt zusätzlich über eine Ausbildung im Katastrophenschutz. Aufgeteilt ist die UG-ÖEL in drei organisatorische Gruppen sowie deren Gruppenführer. Die Leitung der Gesamtgruppe liegt beim Leiter UG-ÖEL sowie seinem Stellvertreter. Die Unterstützungsgruppe Örtliche Einsatzleitung ist eine Organisation des Landratsamtes Erding.
Das Fahrzeug
Der Einsatzleitwagen (ELW) der UGÖEL, Baujahr 2005, stand zehn Jahre lang im Gerätehaus der Freiwilligen Feuerwehr Oberding, bevor er 2015 seinen aktuellen Stellplatz in Taufkirchen (Vils) bezog. Mit seinen 7,5 Tonnen Gesamtgewicht kann er von Besitzern eines sogenannten Feuerwehrführerscheins gefahren werden. Neben den Sitzen für eine dreiköpfige Mannschaft – das restliche Team der UG-ÖEL rückt im Einsatzfall mit Mannschaftstransportern oder dem Privat-PKW aus – befinden sich im ELW Kater 13/1 ein Funkraum mit zwei Sitzplätzen sowie ein Besprechungsraum mit Leinwand, Beamer und weiteren PC-Arbeitsplätzen.