Aufgabe der First Responder
Die Aufgabe der organisierten ehrenamtlichen Ersthelfergruppen „First-Responder“ besteht darin, das therapiefreie Intervall, sprich die Zeit zwischen dem Eintreten eines medizinischen Notfalls bis zum Eintreffen des Rettungsdienstes am Einsatzort, mit geschulten Basismaßnahmen der Ersten Hilfe zu überbrücken. Der First-Responder-Dienst ist keine Pflichtaufgabe, sondern eine freiwillige Zusatzleistung der Feuerwehren. Die ehrenamtlichen Ersthelfergruppen sind nicht Teil der Vorhaltung des öffentlichen Rettungsdienstes und sollen diesen auch nicht ersetzen.
First Responder werden ausschließlich durch die Integrierte Leitstelle Erding (ILS) bei akut lebensbedrohlichen Verletzungen oder Erkrankungen alarmiert. Dies geschieht zusätzlich zu Rettungsdienst und Notarzt immer dann, wenn ein medizinisch relevanter zeitlicher Vorteil anzunehmen ist.
Durch kurze Ausrück- und Anfahrtszeiten trifft der First Responder meist vor dem Rettungsdienst ein und kann so bereits frühzeitig mit lebensrettenden Sofortmaßnahmen beginnen.
Die Erste Hilfe umfasst hierbei medizinische, organisatorische und betreuende Maßnahmen an Erkrankten oder Verletzten mit einfachen Mitteln. Hierzu zählen z.B. die fachgerechte Lagerung des Patienten, das Anlegen von Notverbänden bei starken Blutungen, die Sauerstoffgabe bei Atemnot, die Maskenbeatmung bei Atemstillstand, Maßnahmen zum Wärmeerhalt, oder im schlimmsten Fall das Einleiten von Wiederbelebungsmaßnahmen bei Herzkreislaufstillstand einschließlich Defibrillation. Zu den Aufgaben des First Responder zählt aber auch das Lotsen von Rettungs- bzw. Notarztfahrzeugen, das Zubringen der medizinischen Rettungshubschrauberbesatzung an den Einsatzort, sowie die schnelle Lageerkundung, Nachforderung von weiteren Rettungsfahrzeugen und die Unterstützung des Rettungsdienstes.
Der Dienst wird auf Grundlage des Leitfadens für die Tätigkeit örtlicher Einrichtungen organisierter Erster Hilfe (Ersthelfergruppen) in Bayern durchgeführt. (Bekanntmachung des Bayerischen Staatsministeriums des Innern vom 27. April 2011 Az.: ID3-2281.10-111 (AllMBl S.191) in der Fassung der Bekanntmachung vom 7. Februar 2013)
Im Landkreis Erding bieten zurzeit folgende Feuerwehren einen First-Responder-Dienst an:
- FF Berglern
- FF Eicherloh
- FF Harthofen-Reithofen
- FF Hörlkofen
- FF Forstern
- FF Grünbach
- FF Isen
- FF Kirchberg
- FF Langenpreising
- FF Ottenhofen
- FF Schwaig
- FF St.Wolfgang
- FF Wartenberg
Ausbildung First-Responder
Zunächst müssen Feuerwehrdienstleistende im Rahmen der allgemeinen Feuerwehrausbildung an einem Erste Hilfe Kurs (9UE Basis Erste Hilfe plus 7UE feuerwehrtechnische Ergänzung) teilnehmen. Schon das normale Einsatzspektrum der Feuerwehren Retten-Löschen-Bergen setzt für jedes aktive Mitglied aktuelle Erste Hilfe Kenntnisse voraus.
Um die verantwortungsvolle Aufgabe als First Responder erfüllen zu können, muss zusätzlich eine mindestens 64-stündige sanitätsdienstliche Ausbildung erfolgreich absolviert werden.
Die regelmäßige Teilnahme an Fortbildungen ist für alle Mitglieder der First-Responder-Teams Pflicht. Neben internen Schulungen der Feuerwehren, finden auch auf Landkreisebene jährliche Aus- und Fortbildungsveranstaltungen statt.
Der Ausbildungsstand der eingesetzten Kräfte muss auf Anfrage gegenüber dem Ärztlichen Leiter Rettungsdienst bzw. dem Zweckverband für Rettungsdienst und Feuerwehralarmierung Erding nachgewiesen werden.
Ausbildungsteam
Das Ausbildungsteam „First Responder“ auf Landkreisebene setzt sich aus einem Organisationsteam und erfahrenen Fachausbildern zusammen. Alle Ausbilder haben Kompetenzen im Bereich Anästhesie und Intensivpflege oder eine rettungsdienstliche Ausbildung.